GUG

Lichttryptichon

Licht und Dunkelheit
Das Stilleben des 17. und 18. Jahrhunderts sind Ausdruck des
naturwissenschaftlichen Entdeckungsdranges der Zeit. Der
Gegenstand selbst war bedeutsam, und es galt, diesen in seiner
räumlichen Ausdehnung möglichst naturgetreu widerzugeben.

Nur in wenigen Bildern der Vergangenheit wird das Licht
als Imanation des Göttlichen verstanden. Der Mensch steht
im Vordergrund, selbst der religiösen Malerei. Die Personifikation
des Göttlichen, des Guten und des Bösen führte dazu, das
Unvorstellbare sich vorzustellen. Aber das
Unvorstellbare ist unvorstellbar, das
Undenkbare ist undenkbar, das
Unsagbare ist unsagbar, das
Unermessliche ist unermessbar.

Schwarz und Weiss, die Absolutismen der Leinwand haben bei mir symbolische Bedeutung. In der Bejahung der Welt, gleichgültig wie immer sie auch sein mag, werden auch die Gegenstände bejaht. Sie werden zwar nicht detailgenau widergegeben, da sie nur als Lichtträger relevant sind. Nicht die Gegenstände sind wichtig, sondern das Licht das auf sie fällt und die Dunkelheit in der sie verschwinden. Die Mitte des Bildes steht für die Mitte des Menschen, die Peripherie für das Aussen. Die runde Form in der Mitte, Symbol für Einheit und Vollkommenheit, Ursprung und Ziel allen Lebens, nicht die Aussenwelt des Menschen, sein Inneres ist gemeint. Jedes Bild ein Hinweis auf sich selbst. Ebenso ist die angestrebte Symmetrie ein Hinweis auf den Menschen. Genauso bedeutungslos wie die dargestellten banalen Gegenstände ist auch der Darsteller. Nicht der Name ist wichtig sondern die Sache, nicht der Mensch, sondern das Werk als Relikt seiner Haltung, nicht der Wegweiser, sondern der Weg.

Fünfteiliges   tryptichon
     

 

LICHT (1994-2004)

©Lichtgedanken